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Saturday 31 May 2014

DE: Noch ein Krimi auf deutsch: Sterbestunde von Michael Hübner

Im Krimi Sterbestunde von Michael Hübner folgen wir, wie der Kriminalkommissar Becker entdeckt, dass ein privat geführtes Pflegeheim schmerzhafte medizinische Versuche an alten Menschen ausführt. Habe ich diese Handlung glaubwürdig gefunden? - Nein, eigentlich nicht!

Habe ich beim Lesen zumindest etwas über die Stadt Koblenz oder das umliegende, ländliche Gebiet gelernt? - Nein, überhaupt nicht!

War ich durch die einfache, lineare Erzählweise, kombiniert mit einem fast übermässigen Spannungsaufbau, trotzdem so begeistert, dass ich manchmal "heimlich gelesen" habe, also zu anderen Zeiten als in der Strassenbahn von und zur Arbeit? - Ja, das gebe ich gerne zu!

Sterbestunde von Michael Hübner ist nicht der beste Kriminalroman, den ich auf deutsch je gelesen habe, aber vielleicht der, wo das losreissen von der Geschichte mir am schwierigsten vorgekommen ist. Und dass der Autor ein der häufigsten Klischees in diesem Genre - das unsere Politiker genauso hinterhältig und schlau wie korrupt sind – vergebe ich ihm ganz gerne, weil er zulässt, dass ein Journalist und ein Polizist bei der Lösung eines Falles zusammenarbeiten. Für mich war das ein einzigartiges frisches Merkmal eines Buches, das ich jedem empfehlen kann, der vesteht es zu akzeptieren so wie es ist, d.h. Unterhaltung.

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Friday 30 May 2014

DE: Die Zürcher Zünfte feiern Sechseläuten und verbrennen den Böögg



Vor ein paar Wochen, am 28. April, erlebte ich zum ersten Mal Sechseläuten (Sächsilüüte auf Zürichdeutsch) - das grosse jährliche historische Volksfest in Zürich. Der Name ist gerade "das Sechsuhrläuten", weil die Glocken der Kirche Grossmünster in alten Zeiten das Ende des Arbeitstages markierten. Ab dem dritten Montag im April und für den Rest des Sommers war die Uhrzeit dafür um sechs Uhr abends. Bis Sechseläuten mussten Leute so lang die Sonne noch schien arbeiten, es ist also kein Wunder, das dies ein Grund zum Feiern war.


Jedes Jahr an diesem Tag ziehen rund 3.500 Teilnehmer klassische Kleider oder Kostüme an und durchführen - mit hohem Tempo und unter den Fahnen ihrer Zünfte – einen Umzug durch die Strassen der Stadt um. Die Zünfte waren ursprünglich mit Handwerken und Handel verbunden, aber heutzutage kann man sie als soziale Vereine für Kulturerbebewahrung beschrieben. Der erste Sechseläutenumzug geht zurück auf das Jahr 1818, während die Kinderversion – immer am Sonntag Nachmittag - zum ersten Mal im Jahre 1896 statt fand..


Die öffentliche Feier wird am späten Montagnachmittag mit der Verbrennung des Bööggs vervollständigt. Dieser riesige Schneemann ist nicht nur aus brennbarem Material gemacht, sondern steht auf einem mit Feuerwerkskörpern vollgeladenen Scheiterhaufen. Es heisst, dass die Zeit, die vergeht bis Bööggs Kopf explodiert, eine Wettervorhersage sei. Ich hoffe, dass es stimmt. Trotz dem Regen der diesjährigen Sechseläuten-Ferier dauerte es nur sieben Minuten, was einen heissen Sommer bedeuten soll.


Ein grosser Teil der Feierlichkeiten zum Sechseläuten kann kann man nur erleben, wenn man Zunftmitglied ist und somit zu den Festen unter Ausschluss der Öffentlichkeit - innerhalb der Zunfthäuser - eingeladen wird.

Als Ausländer, der mit meiner eigenen Integration beinahe besessen bin, sollte ich mich vielleicht einem Zunft schon nähern. Aber das kommt mir ein bisschen peinlich vor... Gut, dass die nächste Feier noch ein Jahr entfernt ist.


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Jedes Jahr wird eine der anderen Kantone als Gast zu Sechseläuten eingeladen. Diesmal war es Obwalden, was dem Lindenhof eine "typisch schweizerische" Stimmung beibrachte, mit kulinarischen Köstlichkeiten und Alphornmusik.

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Wednesday 21 May 2014

EN: Guilds of Zurich Celebrate Sechseläuten and Burn Böögg



A few weeks ago, on April 28, I experienced my first Sechseläuten (Sächsilüüte in Swiss German) – the big annual historical folk festival of Zurich. The name means "the six o’clock ringing" since, back in the olden days, the bells of the church Grossmünster marked the end of the working day, and from the third Monday of April and for the rest of the summer this time was set to six o'clock. During the months preceding Sechseläuten people had to work until the sun went down, so no wonder this was a reason to celebrate.


Every year on this day, some 3,500 participants dress up in classic formal wear and parade, at a high pace, through the streets of the city under the banners of their guilds (die Zunft,-“e). The guilds were originally trade-related, but in our days they can be described as social clubs preserving the cultural heritage.

The first Sechseläuten parade can be traced back to 1818 while the children’s version, in the Sunday afternoon, was first held in 1896.


The public celebration is rounded off in the late Monday afternoon with the burning of Böögg. This giant snowman is not just made of combustible material, but also put on a pyre loaded with firecrackers. Popular tradition has it that the time it takes for Böögg’s head to explode is a weather prediction. I hope that this is true. Despite the rain on Sechseläuten this year, this took just seven minutes and that would indicate a hot summer.


A big part of the festivities related to Sechseläuten can only be experienced if you are a member of a guild and thus welcome to the parties taking place inside the guild houses. Being a foreigner obsessed with my integration, possibly I had better approach a guild already. But I still do not feel comfortable doing so... Fortunately, next year's celebration is still far away.


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Every year, one of the other cantons is invited as a guest to Sechseläuten. This time it was Obwalden adding a “typically Swiss” atmosphere to Lindenhof, with local culinary delights and alphorn music.

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Svensk version

Wednesday 14 May 2014

SE: Zürichs gillen firar Sechseläuten och bränner Böögg



För några veckor sedan, den 28/4, fick jag uppleva mit första Sechseläuten (Sächsilüüte på schweizertyska) Zürichs stora årliga historiska folkfest. Namnet ”sexringningen” kommer sig av att klockorna på kyrkan Grossmünster förr i tiden markerade arbetsdagens slut, och från och med den tredje måndagen i april och för resten av sommaren var tidpunkten satt till klockan sex. Fram till Sechseläuten gällde att man arbetade tills solen gick ner, så inte undra på att det fanns anledning att fira.


På denna dag klär varje år över 3.500 deltagare upp sig i klassiska högtidskläder och paraderar i hög takt genom stadens gator tillsammans med sina gillen (die Zunft,-"e). Gillena eller skråna var ursprungligen yrkesrelaterade men kan i våra dagar snarast kan beskrivas som traditionsbevarande sociala föreningar.

Den stora Sechseläuten-paraden kan spåras tillbaka till 1818 medan barnversionen, på söndagseftermiddagen, hölls för första gången år 1896.


Det offentliga högtidlighållandet avrundas på sen måndagseftermiddag med brännandet av Böögg. Denna jättesnögubbe är inte bara gjord av brännbart material utan står dessutom på ett bål fulladdat med smällare. Det sägs att tiden som det tar för Bööggs huvud att explodera fungerar som en väderspådom. Jag hoppas att det stämmer. Trots regnet på Sechseläuten i år tog det bara sju minuter och det ska tyda på en varm sommar.


En stor del av de mest uppskattade evenemangen runt Sechseläuten kan man bara uppleva om man är medlem i ett gille och därigenom får delta på de interna festerna, inne i skråhusen. Kanske borde en integrationsfixerad utlänning som jag redan nu ansluta mig till ett. Men jag vet inte ännu... Tur att det är långt kvar till nästa års firande.


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Varje år bjuds en av de andra kantonerna in att delta som gäst. I år var det Obwalden, vilket gav Lindenhof en väldigt urschweizisk karaktär, med alphornmusik och lokala kulinariska läckerheter.

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